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Es gibt keinen unvermeidlichen Krieg.
Wenn Krieg ausbricht, ist es auf das Versagen
der menschlichen Weisheit zurückzuführen.

Andrew B. Law



Warum Krieg?

Immanuel Velikovsky (1895 - 1979) untersucht in seinem Buch "Das kollektive Vergessen - Verdrängte Katastrophen der Menschheit" (Umschauverlag 1985) den kollektiven Gedächtnisschwund der Menschheit und führt zur Katastrophe "Krieg" an:

Nach dem ersten Weltkrieg und nur ein einziges Jahr bevor Hitler in Deutschland die Macht ergriff, tauschten Albert Einstein und Siegmund Freud Briefe über das Thema "Warum Krieg?" aus. Zwei große Männer ihrer Generation, deren Ideen dem Denken der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts Farbe verliehen hatten und dies auch weiterhin tun, stellten eine Untersuchung an; Einstein, der Physiker und Pazifist, fragte den 23 Jahre älteren Freund, ob es auf dem Gebiet der Psychatrie ein Allheilmittel gegen das staatlich organisierte Abschlachten von Menschen, gegen die öffentlich gutgeheißene Vernichtung menschlichen Lebens gebe.

"Es wäre für uns alle von größtem Nutzen, wenn Sie das Problem des Weltfriedens im Lichte ihrer jüngsten Entdeckungen darstellen würden, denn eine solche Darstellung würde die Bahn freimachen für neue fruchtbare Vorgehensweisen."

Freud stellte in seiner Antwort eine trübsinnige Prognose. Er sah "wenig Aussichten, daß wir in der Lage wären, die Neigung der Menschheit zur Aggression zu unterdrücken". (1) Der Rest seiner Antwort waren lediglich weitere Auslassungen zu diesem Urteil.

Es gibt inzwischen eine ganze Reihe von Friedensforschungsinstituten und aus ihrer Arbeit resultierende Erkenntnisse. Doch wenn wir in die aktuelle Weltgeschichte blicken, scheinen bisher keine wirksamen Mittel zur Kriegsvermeidung gefunden zu sein. Auch heute wirkt sich noch vielfach das "Bärenfell unter dem Smoking" auf Entscheidungen und Handeln in allen Ebenen der Menschheit aus. Der Neandertaler als Urahn steckt uns allen mehr oder weniger im Blut.

Zum Thema "Krieg" zitieren Lennhoff/Posner im "Internationalen Freimaurerlexikon" (Ausgabe 1932) Schmidt, "Philosophisches Wörterbuch":

"Die moralische Beurteilung des Krieges kann nur zu einer Verurteilung führen: Der Krieg ist barbarisch, bestialisch, dumm, schlecht, kulturwidrig, unsittlich, unverträglich mit menschlicher Würde, wahrer Kultur und Moral. Aber die Menschheit - auch die sogenannte Kulturmenschheit - steht ja noch zum großen Teile auf der Stufe der Barbarei, intellektuell, wie moralisch. Darum - aber nur darum - ist der Krieg noch möglich und nach historisch-soziologischer Kausalität unvermeidlich, zuweilen sogar noch von moralischer Teleologie (2) geboten: Als Verteidigungs- und Befreiungskrieg."

Zum Thema "Pazifismus" formulieren dann Lennhoff/Posner einen Bezug zur Freimaurerei:

Pazifismus, auf Verhinderung des Krieges und Herbeiführung des ewigen Friedens abzielende Gesinnung und Bestrebung, nach Prof. Heinrich Schmidt, Jena ("Philosophisches Wörterbuch"), "eine so selbstverständliche Forderung der Ethik und Kultur, daß eine ihr entgegenstehende Gesinnung oder Verhaltungsweise ein sicheres Kennzeichen einer moralischen Minderwertigkeit ist". Die Menschheitsverbrüderungs-Idee der Freimaurerei, symbolisiert durch die Weltenkette, ist rein pazifistisch. Infolgedessen waren und sind Freimaurer stets in vorderster Reihe für die Verbreitung des Friedengedankens tätig.

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Fußnoten:

  1. Freud, Gesammelte Werke, Lingam Press, Bd. 5.
  2. Teleologie, griechisch, Lehre vom (End)zweck und der Zweckmäßigkeit, Zielursächlichkeit.