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Franz-L. Bruhns

Widerspruch für die Zukunft

"Jede Generation muß ihre Aufgaben lösen und darf sie nicht den nachkommenden Generationen aufbürden - das ist der Grundgedanke nachhaltiger Entwicklung. Dies schließt die globale Perspektive ausdrücklich mit ein."

Gerhard Schröder, Vorwort zum Fortschrittsbericht 2004 der deutschen Bundesregierung: "Perspektiven für Deutschland. Unsere Strategie für eine nachhaltige Entwicklung"

Diese Aussage ist leicht verständlich und einleuchtend. Aber ist sie für alle unsere zu lösenden Aufgaben gültig?

Muß der erste Satz als Grundgedanke für nachhaltige Entwicklung bei stetig zunehmendem Wissen nicht besser wie folgt formuliert werden:

"Jede Generation muss ihre Aufgaben derart lösen, daß sie mit ihren Lösungen nachkommenden Generationen dann vorhandene Lösungsmöglichkeiten nicht verstellt." - ???

Beispiel Atommüll-Endlager:

Heute handeln wir nach dem Motto: "Aus der Sicht ist aus dem Sinn". Die Einlagerung des Atommülls in Bergwerken führt dazu, daß nachfolgende Generationen große Probleme haben werden, ihr dann mit großer Wahrscheinlichkeit vermehrt vorhandenes Wissen auf unseren heute erzeugten und unzugänglich vergrabenen Atommüll anzuwenden. Unter Annahme eines stetig zunehmenden Wissens sollten daher Atommüll-Endlager die Eigenschaften eines Zwischenlagers dauerhaft mit einschließen.