Indem wir uns nun dem zweiten Teil, dem des praktischen Tarots, zuwenden, wollen wir in diesem Abschnitt die einzelnen vorkommenden Arten des Tarots ganz kurz besprechen, um dem Leser nichts vorzuenthalten und ihm gegebenenfalls Vergleiche zu ermöglichen. Beginnen wir mit dem von uns diesem Buch beigegebenen Tarot:
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Der Verfasser ist nicht ganz dieser Ansicht. Betrachtet man den Marseiller Tarot genau, so will es scheinen, als wenn die Kartenbilder einem besseren Urbild sehr primitiv nachgezeichnet sind, keine Rücksicht auf Perspektive, Licht und Schatten genommen wurde und auch die Umrißlinien der Figuren einen teilweise sehr unsicheren Eindruck machen. Auch die kleinen Arkana wirken unschön, weil teilweise sehr unübersichtlich, auch ist die durch die Anordnung der kleinen Arkana bei dem unter Nr. 1 genannten Tarot wiedergegebene Zahlensymbolik überhaupt nicht berücksichtigt. Viel schöner ist dagegen: |
kleinen Arkana einen Artikel schreiben könnte. Wir kommen nun zum 1) Manchmal auch nur 54 |
zählt im Stiche mehr als die übrigen Karten, die höhere Nummern tragen" usw. Soweit das "Große Buch der Kartenspiele"! Die gebotene kleine Probe (die übrigens fast die ganze Beschreibung des Taroks darstellt), dürfte genügend den Verfall des eigentlichen Tarots im Tarok gezeigt haben. Hierbei sei eine Bemerkung gestattet. Nach der Meinung sowohl des Verfassers, als auch nach der von berufenen Forschern, entstammen letzten Endes sämtliche Kartenspiele der Welt, dem Tarot, das eben degenerierte in gleicher Weise, wie aus dem berühmten Schachspiel das oberflächliche Damenspiel entsprang, das kaum einen Abglanz des königlichen Schachs darstellt. - Man wolle auch obige "Tarokbeschreibung" (!) einmal mit unseren Darlegungen im ersten Teil vergleichen, und man wird mit Hoffmann sprechen müssen: "Schaudern erfaßt mich" (Hoffmanns Erzählungen, III. Akt). Daß in den ganz deutschen Tarokspielen die 4 Symbole der kleinen Arkana so dargestellt werden: Kelche durch Herzen, Münzen durch Schellen, Schwerter durch Blätter, Laub, Szepter durch Eicheln.sei nur nebenher erwähnt. Weitere Tarots sind noch: Über alle diese Tarotarten ist nicht mehr viel zu sagen. Papus nennt den 9. gut, den 12. schlecht, wenn auch verbreitet zu Wahrsagezwecken, und hat in bezug auf letztgenannten auch aus weiter unten angegebenen Gründen recht. Der Tarot von Watillaux soll sehr gute kleine Arkana haben. Endlich kommen wir zum Schluß noch zu sprechen auf:
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Gründen durch völlig andere ersetzt sind; und zwar fehlen bzw. sind durch andere Symbole und Bilder ersetzt: Die Reihenfolge der großen Arkana ist (unter anderer Bezeichnung, wie schon gesagt wurde): 2 - 5 - 15 - 1- 20 - 13 - 9 - 16 - 10 - 7. Die eingeklammerten Arkana sind, wie vorhin gezeigt, andere als die großen Tarotarkana. - Die an sich sehr schönen "kleinen Arkana" zählen stets rückwärts von zehn bis, eins. Die 78. letzte Karte erst entspricht dem Narren 0. - Für den Kundigen hat es den Anschein als ob der Verfertiger des "Buchs Thot" entweder den eigentlichen Tarot falsch verstanden hat oder aber die Absicht hatte, den Tarot der Schöpfungsgeschichte anzupassen, was sehr wahrscheinlich ist. - jedenfalls wurde der ursprüngliche Tarot völlig verdunkelt, wo nicht unkenntlich gemacht. Merkwürdig bleibt jedoch immer, daß von den 22 großen Arkanen 18 sich, wenigstens der symbolischen Form nach, gut erhielten, desgleichen die ganz hervorragend guten kleinen Arkana, die weit, weit besser sind, als die vom "Tarot Marseille". Im deutsehen Handel ist das Buch Thot, dessen letzte neue Auflage im Jahre 1857 in Stuttgart erschien, wohl kaum mehr zu haben. Tarotkarten brauchbarer Systeme aufzutreiben, ist gegenwärtig ungemein schwierig, darum ist die Herausgabe des vorliegenden Werkes dem Verlag hoch anzurechnen, zumal in richtiger Würdigung aller technischen usw. Schwierigkeiten. 1) Ehe wir uns mit den verschiedenen Methoden des Tarotschlagens, des praktischen Tarots, beschäftigen, wollen wir im nächsten Kapitel noch einen Blick auf die magische Seite des Tarots tun. 1) Aufgezogene, gebrauchsfertige Spiele sind vom Verlag zu beziehen. |