Die Zauberflöte - Bruder Alberti und das Frontispiz des Programmheftes zur Uraufführung 1791 (Seite 37)



Obelisk


Von den fünf Hieroglyphen ist nur das Venuszeichen und das Jupiterzeichen links unter dem Stierkopf zu deuten. Die Esoterik hat den klassischen sieben freien Küünsten (Astronomie, Musik, Geometrie, Arithmetik, Dialektik, Rhetorik, Grammatik) Planetennamen zugeordnet. Das Zeichen der Venus steht für die Rhetorik, das des Jupiters für die Geometrie u.s.w. Ob diese Verknüpfung hier gemeint ist, kann nicht eindeutig festgestellt werden. Auf den Betrachter wirken die Symbole wie eine Geheimschrift. Die Gnostiker aller Zeiten und Kulturen suchten und fanden ihr "Fahrzeug", ihre "Arkandisziplin", ihre "Chipher" - sei sie nun Zahlenmystik, Astrologie, Alchemie, Kreuzrittertum, mystische Religion oder Konter-Religion, Minnesang --- oder Geheimschrift. Da von effektiver Geheimhaltung mittels Chiffren keine Rede sein konnte und zahlreiche führende Freimaurer dies sogar erkannt haben mußten, bleibt als einziger Sinn, den das Chiffrieren in der Freimaurerei haben konnte, die Annahme, daß dies zu rituellen Zwecken geschah. In der Zauberflöte übernehmen die zwei Geharnischten diese rituelle Handlung im 2. Aufzug, 28. Auftritt: "Sie lesen ihm (Tamino) die transparente Schrift vor, welche auf einer Pyramide geschrieben steht."



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