internetloge.de - internetloge.org - Hamburg, Deutschland -
Freimaurerei, Freimaurerlogen, Freimaurer






Das Symbol der Kette
und die freimaurerische Arbeit der Brüder

Eine Kette (von latein catena, althochdeutsch ketina, mittelhochdeutsch keten) besteht aus einer Reihe ineinandergreifender, beweglicher Glieder. Die Kette begegnet uns früh in der menschlichen Kultur. Sie hat die verschiedensten Funktionen. Die Kette verbindet, fesselt und schmückt. Als Amtskette ist sie Würdezeichen und soziales Symbol, wie sie bereits am Brustschild des jüdischen Hohenpriesters (2. Mos 28, 12) in der Bibel beschrieben wird. Beim salomonischen Tempelbau sind Ketten z. B. schmückendes Element der Säulen Jachin und Boas (2. Chr. 3,16, 1. Kön. 7,17). Als Umgrenzung soll die Kette einen heiligen Bezirk nach innen und nach außen gegen das Eindringen des Unreinen und Uneingeweihten schützen.

In ihrer Ausformung zum Kreis ist die Kette ganz allgemein das Symbol des Verbundenseins. Wir sprechen vom "Familienkreis", "Freundeskreis" oder Bruderkreis". In dieser symbolischen Funktion treffen wir in der Freimaurerei auf sie. Der Freimaurerbund bezeichnet sich als Bruderkette. Jeder Bruder ist ein Glied dieser Kette. Von der Kette wird die gemeinsame freimaurerische Geisteshaltung und der Zusammenhalt der unterschiedlich geprägten Persönlichkeiten in der Bruderschaft symbolisiert. Sie ist Sinnbild der Eintracht und der Bruderliebe. In den meisten freimaurerischen Ritualen ist daher eine Kettenbildung der Brüder vorgesehen, welche von vielen als ein Höhepunkt des rituellen Ablaufs empfunden wird. Der Begriff "Weltbruderkette" wurde international bekannt mit Gründung der "freimaurerischen Weltgeschäftsstelle" anläßlich des Genfer Freimaurerkongresses 1902.

Die zum Kreis geformte Kette liefert uns gleichzeitig eine Hilfsvorstellung zu Organisation der Logen und freimaurerischer Arbeit der Brüder. Alle Brüder in der Loge bilden auch bei ihren freimaurerischen Arbeiten als gleichberechtigte und gleichwichtige Kettenglieder symbolisch einen Kreis. Jeder Bruder erhält dabei virtuell eine eigene "Kettenglied-Nische" als "Marktstand" zugewiesen, in der er sich seiner eigenen Arbeit ungestört widmen kann. Die Innenfläche des Kreises bleibt als "Marktplatz" frei. Sie wird von der Marktleitung, d. h. dem Meister vom Stuhl (M.v.St.) und seinen Logenbeamten, gemeinsam verwaltet und den einzelnen Brüdern zur Nutzung zugeteilt. Die Brüder befinden sich dabei quasi auf einem mittelalterlichen Marktplatz.

Der lateinische Begriff "Forum" bezeichnet einen Marktplatz, einen Versammlungsort, und bedeutet sinngemäß auch "Umplankung". Davon abgeleitet ist das Forum ein realer oder virtueller Ort, wo Meinungen untereinander ausgetauscht, Fragen gestellt und beantwortet werden können. Entsprechend der Worterteilung durch den M.v.St. oder eines seiner Logenbeamten kann ein Bruder in dem so gebildeten Forum unbehindert seine Arbeit vorstellen oder einen Diskussionsbeitrag abgeben. Damit erhalten die freimaurerischen Veranstaltungen einen ausgeprägt geordneten Ablauf. Natürlich werden auf gleiche Weise auch die gemeinsamen "Marktgestaltungsfragen" abgehandelt.

Die "Marktplätze", sprich Logen, einer Region bilden entsprechend ihrer Eigenart einen Distrikt. Die Distrikte eines Landes fügen sich verwaltungstechnisch zu einer Großloge zusammen. Die Großloge ist quasi der Mutterkonzern der in sich selbständigen Logen.